ERP-Projekte gelten oft als komplex, teuer und nervenaufreibend. Muss das so sein? Nein – zumindest nicht, wenn man Digitalisierung mit Hausverstand angeht. Was das heißt, zeigen wir dir in fünf einfachen, aber wirkungsvollen Prinzipien.
Oft starten ERP-Projekte mit Fragen wie: „Können wir dasFeld individuell benennen?“ oder „Wie flexibel ist die Tourenplanung?“– bevor überhaupt klar ist, was das System eigentlich erreichen soll.
Hausverstand bedeutet:
👉Zuerst fragen: Was wollen wir mit dem ERP-System verändern oder verbessern?
👉Gemeinsames Zielbild definieren – nicht nur auf Management-Ebene, sondern auchoperativ.
👉Erst dann über Module, Funktionen und Schnittstellen sprechen.
Ein ERP-Projekt ohne Ziel ist wie ein Navigationssystem ohneAdresse – es liefert viele Optionen, aber keine Orientierung.
ERP-Systeme sind Werkzeuge für Menschen. Wenn sie nichtmitgedacht werden, bleiben sie ungenutzt. Häufig werden Systeme fürAnwender*innen gebaut, aber nicht mit ihnen.
Hausverstand bedeutet:
👉Key-User*innen früh einbinden, nicht erst beim Go-Live.
👉Fachbereiche aktiv in Entscheidungen einbeziehen.
👉Usability und Alltagstauglichkeit über technische Spielereien stellen.
„Alles auf einmal“ klingt mutig – ist aber selten klug.Gerade im Mittelstand funktioniert Digitalisierung am besten in überschaubaren,priorisierten Projektschritten, bei denen Learnings direkt in die nächstenEtappen einfließen.
Hausverstand bedeutet:
👉Pilotbereiche definieren und Erfahrungen sammeln.
👉Rollouts gestaffelt und mit Feedbackschleifen gestalten.
👉Erfolgreiche Digitalisierung = kontinuierliche Verbesserung, keinEinmalprojekt.
Ja, Standardprozesse machen vieles leichter. AberUnternehmen unterscheiden sich – und das ist gut so. Gerade in Branchen wie derLebensmittelverarbeitung, dem Bau oder der Instandhaltung braucht es oftindividuelle Lösungen.
Hausverstand bedeutet:
👉Standard dort, wo er Effizienz bringt.
👉Individualisierung dort, wo sie echten Mehrwert stiftet.
👉Flexibilität als Teil des ERP-Konzepts – nicht als Ausnahme.
ERP-Projekte scheitern selten an Technik – oft aber anMissverständnissen, unrealistischen Erwartungen und fehlender Kommunikation.Ein klarer Informationsfluss zwischen Geschäftsführung, Projektleitung,Fachabteilungen und IT ist entscheidend.
Hausverstand bedeutet:
👉Keine Fachabteilung darf das Gefühl haben, „überfahren“ zu werden.
👉Projektstatus transparent kommunizieren – auch Rückschläge.
👉Partner*innen auf Augenhöhe wählen, die mitdenken und mittragen.
Gerade im Mittelstand braucht es keine Mega-Projekte,sondern kluge, praxistaugliche Lösungen. Wer Digitalisierung mitHausverstand angeht, spart nicht nur Kosten und Zeit, sondern stärkt auch dieAkzeptanz und Wirksamkeit des ERP-Systems im Unternehmen.